Am Anfang, die Idee
Wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat und es einem zu gut vorkommt, um es auf Synapsenverbindungen beschränkt existieren zu lassen, und ich schreibe bewusst „existieren zu lassen“, weil diese Synapsenverbindungen, also Gedanken, für mich die erste Realisierung von Impulsen darstellen, die aus den Tiefen des Unterbewusstseins an die Oberfläche tingeln, dann muss man irgendwann den ersten Schritt gehen.
Vorausgesetzt diese Idee ist stark genug, um seinen Wirt für dessen Umsetzung zu mobilisieren. Stark genug bedeutet dabei, dass diese Idee ein gewisses Begeisterungspotential mitbringt und/oder Durchhaltevermögen hat.
Je größer das Begeisterungspotenzial desto weniger Durchhaltevermögen benötigt sie. Andersherum Verhält es sich gleich: eine Idee, die lange durchhält, hat es nicht unbedingt nötig eine heftige Emotion bei ihrer Ankunft auszulösen.
Die spannende, starke Idee, sie ist die mystische Gestalt an der Bar. Selbstverständlich und namenlos wartet sie mit einem Pisco Sour und einem kribbeln im Unterleib darauf, von der richtigen Person angesprochen zu werden. Umgeben von einer knisternden Atmosphäre, verlangt die Kontaktaufnahme ein gewisses Maß an Courage.
Sie durchschaut die Maske des Schauspielers - und meint es dabei lieb, wenn Sie den Mutigen durch Abweisung ein Schritt näher zu sich selbst zwingt. Sie weist so lange jeden ab, bis Sie das Gefühl hat denjenigen vor sich zu haben, der ihr das geben kann wonach sie sich sehnt.
Hat Sie Ihn erblickt darf es schnell gehen: ein Blick auf die Uhr, 22:22, das Timing stimmt, die Chemie stimmt, Wellenlängen treffen erst frontal aufeinander und synchronisieren sich, bis sie sich in einer Symbiose auflösen und die Frage wer danach noch da ist sich erübrigt,
weil beide eins geworden sind.
by Marius Geerken