Wahrnehmung & Verbindung
english below
Wahrnehmung ist nicht die ganze Wahrheit, sondern der Teil, den du von ihr annimmst.
Es ist heutzutage besonders wichtig darüber nachzudenken, wie wir konstruktive Perspektiven aufrechterhalten können.
Wenn wir nicht aktiv an unserer Wahrnehmung arbeiten verlieren wir den gesunden Mittelweg schnell aus dem Fokus, was zu einer Sichtweise und einem Weltverständnis führt, die hauptsächlich von extremen geprägt sind.
In Wirklichkeit ist die Realität jedoch Vielfältig. Unsere Sichtweisen und die Worte, die wir teilen, dienen lediglich als begrenzende Filter, die uns ermöglichen, unseren Teil der Wahrheit zu erfassen.
Wie Gabor Maté sagt, ist Sicherheit nicht die Abwesenheit einer Bedrohung, sondern das Vorhandensein einer Verbindung.
Aber wie können wir in unserer Gesellschaft wirklich verbunden sein, wenn es an Gerechtigkeit zwischen Individuen mangelt?
Gerechtigkeit
In seinem Buch "Creating a New Mind" erfasst Paul Lample, was nach meiner Auffassung bereits von der ungesehenen Mehrheit ausgeführt wird.
Er schreibt, für Gerechtigkeit zu arbeiten, bedeutet nicht, Unterstützung für populäre Anliegen oder die gegenwärtigen Anliegen nachzuahmen. Gerechtigkeit ist keine Entschuldigung für die Förderung eigener Interessen. Sie wird nicht durch selbstgerechte Empörung und laute Forderungen aus der Ferne zugunsten der Unterdrückten erreicht, wenn man von den Annehmlichkeiten privilegierter Verhältnisse geschützt ist. Sie wird stattdessen durch Geduld und Langmut gefördert, durch anhaltende Aktion und liebevolle Bildung. Man erträgt Ungerechtigkeit im Prozess des Aufbaus von Gerechtigkeit."
Das klingt herausfordernd, oder?
Dennoch ist dieser mutige und mitfühlende Ansatz so wertvoll, da er die Übernahme von Eigenverantwortung für unser Handeln priorisiert. Diese Eigenverantwortung ist der mächtigste Anteil, den wir als Einzelperson beeinflussen können.
Dieser Ansatz findet abschliessend eine Brücke in dem radikalen Mitgefühl durch Verständnis, zu dem folgenden Zitat von Hannah Arendt:
„Das Böse ist immer nur extrem, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe, auch keine Dämonie. Es kann die ganze Welt verwüsten, gerade weil es wie ein Pilz an der Oberfläche weiterwuchert. Tief aber und radikal ist immer nur das Gute.”
Perception & Connection
Perception is not the truth,
but the part you receive of it.
It’s so important these days to consider how we can maintain a constructive perspective. When we don’t actively work on our perception, we fail to see the healthy middle ground, resulting in a perspective and understanding of a world primarily shaped by extremes.
As Gabor Maté says, safety is not the absence of threat, it is the presence of connection.
Connection starts with the process of exploring ourselves.
But how can we achieve genuine connection in our society when there is a lack of justice between individuals?
Justice
In his book „Creating a New Mind”, Paul Lample captures what I experience to be already practiced by the unseen majority.
He wrote „to work for justice does not entail parroting support for popular issues or the causes of the moment. Justice is not an excuse for the promotion of self-interest. It is not obtained by righteous indignation and loud demands made from a distance on behalf of the oppressed when one is cushioned by the comforts of privileged circumstances. It is promoted, instead, by patience and long-suffering, through persistent action and loving education. One endures injustice in the process of building justice.”
This may sound challenging, doesn't it?
However, this courageous and compassion-driven approach is so valuable because it prioritizes taking responsibility for our actions, which is the most significant aspect we can influence as an individual.
This approach connects with the idea of radical compassion through understanding,as exemplified in the following quote by Hannah Arendt:
“I changed my mind and do no longer speak of ‘radical evil’… It is indeed my opinion now that evil is never ‘radical’, that it is only extreme, and that it possesses neither depth nor any demonic dimension. It can overgrow and lay waste the whole world precisely because it spreads like a fungus on the surface. It is ‘thought-defying’, as I said, because thought tries to reach some depth, to go to the roots, and the moment it concerns itself with evil, it is frustrated because there is nothing. That is its ‘banality’. Only the good has depth that can be radical.”
thank you for your attention and time to read. 🦆
- Marius Geerken